Geschenktipps für Weihnachten

Ein paar interessante Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt, die sich sicher gut unter dem Weihnachstbaum von Kartographie-Freunden machen, möchte ich an dieser Stelle kurz vorstellen:

  • Kartographisches Denken – Christian Reder (Hrsg.)

In ihren Beiträgen zur Geschichte der Kartographie und zahlreichen künstlerisch-experimentellen Arbeiten formulieren die Autoren in dem Band Positionen zu Darstellungsweisen von Landkarten und Weltbildern sowie zur Problematik von Orientierungstechniken und Suchmaschinen. Unter dem Leitthema Orientierung in einer visuell geprägten Welt beschäftigen sie sich mit Astrophysik und Astronomie, mit experimenteller Musik, mit Atlanten und programmierbaren Globen und präsentieren auf diesem Wege Denkmodelle für den Umgang mit Komplexität. (Amazon.de)

  • Gerhard Mercator und der erste Weltatlas: Die Welt als Buch

Der Mercatoratlas wurde 1595 in mehreren Lieferungen gedruckt und galt schon den Zeitgenossen als Sensation. Gerhard Mercator erfand nicht nur das Wort Atlas für eine systematische Sammlung von Karten, sondern auch die sogenannte Mercatorprojektion, die heute noch benutzt wird. Dieser Bildband gibt eine Einführung in Leben und Werk des großen Kosmographen und präsentiert alle Kartenseiten der „Editio principissima“, die sich in der Staatsbibliothek Berlin befindet. Gerhard Mercators Geburtstag jährt sich 2012 zum fünfhundertsten Mal. (Amazon.de)

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Kartographie von Emotionen

Die Darstellung menschlicher Emotionen auf Karten und das Betrachten der emotionalen Beziehung zwischen Mensch und Raum ist eine relativ neue Komponente der Kartographie. Einfache statische thematische Karten dazu sah man schon vor einer Weile. Ein bekanntes Beispiel ist die „Map of World Happiness“ von White (2007). Die kartographische Umsetzung lässt hier etwas zu wünschen übrig: Zu graue Gebieten gibt es anscheinend kein Daten – dieser Wert sollte auch in die Legende. Das schwarz für größere Binnengewässer verwirrt.

Map of World Happiness

Web-Scraping-Technologie und mobile Anwendungen habe neue Möglichkeiten geschaffen Emotionen dynamisch zu erfassen und darzustellen. Die World Emotion Global Trend website von Maurice Benayoun analysiert verschiedene Live-Online-Quellen und stellt 64 Emotionen zu mehr als 3000 Orten auf der Welt dar.

https://www.youtube.com/watch?v=F-D80BdrSo0

Einen ähnlichen Ansatz zeigt der Global Twitter Hearbeat – Tweetbeat. Twitter nachrichten werden auf Emotionen hin analysiert und eine Heatmap wird aus den Daten erstellt. Unten ist die Heatmap zu Hurrican Sandy dargestellt:

SGI Global Twitter Heatbeat

SGI Global Twitter Heatbeat

Mobile Technologie wird auch vom Forschungsprojekt EmoMap der TU Wien genutzt. Man hat hier eine App speziell für die Erfassung der emotionalen Raumwahrnehmung entwickelt:

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Visualisierung von offenen Daten zu Umwelt und anderen Themen

  • Das globale Informationsnetzwerk EYEonEARTH ist seit Sommer online. Es ist eine Online-Community zum Teilen und Visualisieren von Umweltdaten. Es zeigt eine wachsende Sammlung von Karten, Web Apps und mobilen Apps zu Themen mit Umweltbezug. Besonders interessant ist die Verknüpfung der verschiedenen Technologien. So kann man eine App herunterladen die mittels des mobilen Geräts den Geräuschpegel misst und die Daten zu einer Web-GIS-Anwendung sendet. Die Daten für EYEonEARTH kommen ansonsten u.a. von der Europäischen Umweltbehörde EEA und dem United Nations Environment Programme UNEP. Die Seite entstand aus einer public-private-partnership der EEA zusammen mit Esri und Microsoft. Die Verarbeitung der Daten auf der Seite geschieht daher mit ArcGIS Online.
  • DaViz ist ein Online-Visualisierungs-Portal zur einfachen Visualisierung von Open Linked Data in Form von Grafiken und Karten. Es befindet sich noch in der Beta-Version und basiert auf dem Opensource CMS Plone, das Exhibit und Google Charts API für Visualisierungen von Daten aus z.B. csv/tsv, JSON, SPARQL verwendet. DaViz wurde von der Europäischen Umweltagentur EEA entwickelt. Es stehen auf der DaViz-Webseite als Data repositories die Daten von EEA und EIONET zur Verfügung. Auch Daten von der Weltbank oder Eurostat können dort visualisiert werden wie z.B. die Arbeitslosezahlen in der EU:

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Olympia Medallienspiegel als Karte

Auf Esri’s web map portal „Story Telling with Maps“ gibt es eine Visualisierung, die die Verteilung der Medallien der aktuellen Olympiade nach Ländern zeigt. Esri bietet auch die Möglichkeit sich seine eigene Karte aus vorhandenen Templates zu basteln. Empfehlenswert ist auch der Artikel „Telling Stories with Maps“ auf Esri Insider.

Quelle: Esri

Hier noch ein paar Links zu interessanten Datenquellen im Zusammenhang mit der Olympiade 2012:

Guardian: London Olympics 2012: where does the money come from – and where’s it being spent?

Daten von Transport of London: https://api-portal.tfl.gov.uk/

Medallienspiegel als JSON: http://hosted.stats.com/olympics/medals_widget/data.asp

Die offiziellen Hashtags für die Spiele:
#London2012, https://twitter.com/#!/search/realtime/%23London2012
#Olympics, https://twitter.com/#!/search/realtime/%23olympics

 

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Venustransit 2012

Am kommenden Mittwoch den 6. Juni findet ein Venustransit, ein ziemlich seltenes Ereignis statt. Dabei zieht die Venus, sichtbar als kleine Scheibe, vor der Sonne vorbei. Solch ein Venustransit ereignet sich nur in Abständen von über 100 Jahren, wobei dann zwei Transite im Abstand von 8 Jahren folgen. Der letzte war 2004. Somit ist dieser Transit der letzte, den die allermeisten jetzt lebenden Menschen auf der Erde sehen können. Für die Kartographie war dieses Ereignis früher von Bedeutung um den Abstand Erde-Sonne zu ermitteln um bei der Navigation auf hoher See die geographische Länge feststellen zu können. Dieses Ziel hatten z.B. die astronomischen Messungen von James Cook auf seiner Expedition nach Tahiti im 18. Jahrhundert. Ein Ort dort trägt noch heute den Namen Point Venus.

http://www.openstreetmap.org/export/embed.html?bbox=-149.51253,-17.51942,-149.47013,-17.4875&layer=mapnik&marker=-17.49515,-149.49339
Größere Karte anzeigen

Heute dient GPS der genauen Positionsbestimmung, dennoch ist der Venustransit für die Wissenschaft interessant, dient er doch als Fallstudie für Planetendurchgänge in anderen Sonnensytemen, was bei der Entdeckung neuer Planeten hilft.Mehr infos zum Venustransit: www.venustransit.de

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Eurovision Song Contest – Ost gegen West?

Anscheinend ist es bald wieder so weit und das jährliche transeuropäische Um-die-Wette-Zappeln namens Eurovision Song Contest steigt wieder. Die Tatsache, dass Deutschland vor Jahren schon versucht hat den Wettbewerb durch einschlägige Beiträge von Stefan Raab und Guildo Horn ins Lächerliche zu ziehen (rühmlich auch der aktuelle Versuch von Österreich mit dem Beitrag „Woki mit deim Popo„), hat nichts daran geändert, dass die Abstimmung der einzelnen Länder nach wie vor sehr ernst genommen wird und mit deutlich mehr medialem Hype begleitet wird als beispielsweise Wahlen fürs Europaparlament. Nun steht schon eine Weile der Vorwurf im Raum die osteuropäischen Länder würden sich gegenseitig die Stimmen zu schanzen. Spiegel Online hat nun die Stimmvergabe der letzten Jahre in einer Karte visualisiert und man kann sich ein Urteil bilden, ob das tatsächlich so war oder ob es sonst noch irgendwas Interessantes an der Abstimmung gibt.

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Ey Mann, wo ist mein Telefon?

Der Verlust eines Smartphones kann heute eine schmerzliche Erfahrung sein, können die Geräte doch so viel mehr als die Handys früherer Generationen, dazu kommen noch die auf dem Gerät gespeicherten persönlichen Daten. Die Firma Lookout, die sich auf mobile Sicherheits-Dienstleistungen und das Wiederfinden verlorener Smartphones spezialisiert, hat in mehreren interessanten interaktiven Kartengrafiken visualisiert wo die Geräte verloren gehen und welche Dimension dieses Mißgeschick erreicht.

Die Karte „Billion dollar phone bill“ zeigt den Wert der übers Jahr verlorenen mobilen Geräte. Allein im Jahr 2011 wurden verlorene Geräte im Wert von 2,5 Milliarden $ wiederaufgespürt. In München beträgt der Wert der verlorenen digitalen Helfer 1,3 Millionen. Es wird natürlich gleich angegeben wie viele Maß Bier man dafür bekäme. Und im Kölner Karneval gehen angeblich 30% mehr Smartphones verloren als sonst, wen wundert es?

Die Karte „Dude, where’s my phone?“ zeigt anschaulich zu welchen Tageszeiten die meisten Geräte verloren gehen. Zu jeder Stadt sind zudem die häufigsten Orte, an denen Smartphones verloren gehen angegeben. Dabei gibt es einige Überraschungen: So ist der zweithäufigste Ort, an dem man in Moskau das Smartphone verliert die Militärbasis. In Seoul ist der häufigste Ort das Martial Arts Dojo, auch der Friedhof ist dort unter den Top 3 und dürfte daher nicht mehr den Charakter eines Ortes der Stille haben. In Brüssel lässt man es gern beim Zahnarzt liegen und Vegetarier scheinen auch etwas vergesslich zu sein, was ihr Smartphone angeht, denn in Kopenhagen liegt die Salat Bar und in Köln das vegetarische Restaurant jeweils auf Platz 2.

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Neuerscheinung: Beschissatlas

Dieses Idee ging mir schon länger im Kopf rum: Die ganzen Zahlen die man täglich in den Medien um die Ohren geworfen kriegt einmal graphisch darzustellen, so dass die ganze Tragweite, die sich hinter mancher Zahl verbirgt intuitiv erfassbar wird. Dann wird deutlich wie selektiv und subjektiv unsere Wahrnehmung oft ist. Wie oft wird zum Beispiel von den 57 Milliarden gesprochen, die für Hartz IV ausgegeben werden, wogegen die 500 Milliarden, die deutsche Steuerflüchtlinge in Steueroasen geparkt haben nicht der Rede Wert zu sein scheinen?  Nun haben sich zwei Autorinnen dieser Idee gewidmet und einen Beschissatlas veröffentlicht, der uns die Verrücktheit unserer Welt in anschaulichen Illustrationen näher bringen will. Ohne das Buch, das heute erscheint, in den Händen zu halten, glaube ich, dass so eine gute Idee eigentlich kaum schlecht gemacht sein kann. Ich bin jedenfalls gespannt.

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Die Niederlande von oben

Ein niederländisches Projekt namens Nederland van Boven zeigt schöne interaktive Karten und Daten-Visualisierungen. Besonders sehenswert ist das making-of-video auf YouTube:

 

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Daten zu Verkehrstoten als Karte

Nicht immer ist es sinnvoll alles was ein Koordinate hat auch auf einer Karte darzustellen. In den vergangenen Wochen und Monaten gab es einige Karten im Internet, die öffentliche Daten zu Verkehrstoten oder Verletzten im Straßenverkehr als Punkt am Unfallort visualisierten. Durch die Menge der betrachteten Daten ergibt sich eine Karte, die im Grunde sehr an eine Karte der Verkehrdichte erinnert, die wiederum sehr mit der Bevölkerungsdichte korreliert. Somit ergibt sich auf den ersten Blick keine neue Erkenntnis. Als Beispiel dient hier die Visualisierung der BBC:

Eine recht einfache aber intelligente Visualisierung bei FlowingData schlüsselt die Daten zeitlich auf anstatt räumlich und plötzlich werden interessante Trends sichtbar wie Unfallhäufungen am Wochenende und Schwankungen über die Jahreszeit:

Wollte man die Koordinaten in den Unfalldaten sinnvoll nutzen, sollte man weitere räumliche Daten hinzuziehen, wie das Verkehrsaufkommen auf bestimmten Teilstrecken. So ließen sich räumliche Unfallschwerpunkte erfassen.

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